Grüner Daumen auf dem Prüfstand - Blumenschmuck 2006
Ein Meer aus Pflanzen leuchtete den Besuchern im Vereinsheim Schönblick am Samstagabend entgegen. Liebevoll hatten die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Kleiningersheim die Bühne mit Weihnachtssternen und anderen schönen Dingen geschmückt. Diese warteten darauf, von den Preisträgern des Blumenschmuckwettbewerbs abgeholt zu werden.
„Was von der Straße aus ersichtlich ist, schauen wir uns an“, beschreibt Vereinsvorsitzende Hilde Grabenstein das Prinzip, das hinter dem traditionellen Wettbewerb steckt. „Die allgemeine Bewertung erreichte diesmal ein hohes Niveau. Und der warme Herbst bescherte uns eine üppige Blütenpracht“, fügte Grabenstein hinzu. Streift die Kommission dreimal im Jahr durch Kleiningersheim, bleiben grundsätzlich weder Balkone noch Gärten vor acht wachsamen Augen sicher. Ganz genau nahm das vierköpfige Team in den vergangenen Monaten abermals den grünen Daumen von rund 430 Haushalten unter die Lupe. Bewertete nebst Gesamteindruck Kriterien wie Pflege, Sortenvielfalt oder Farbkombination. Und erklärte bis zur Abschlussfeier am Samstag mehr als 70 Familien und Einzelpersonen zu stolzen Preisträgern.
Schätzungsweise 1000 Pflänzchen hegt und pflegt Adolfine Watzlawski auf ihrem Grundstück. Bunte Sommerpflanzen wie Margeriten oder Fuchsien haben es der Kleiningersheimerin besonders angetan. „Wenn man sieht, wie sie heranwachsen, ist das toll“, schwärmte sie. Dass die Blumenliebhaberin dank ihrer großen Leidenschaft jedes Jahr unter die ersten Preisträger kommt, macht sie immer wieder aufs Neue glücklich. Stets ins Schwärmen beim Thema Blumen gerät auch Irmgard Schaaf. „Meine Lieblingspflanzen sind Lilien. Die riechen einfach wunderbar“, erzählte die 76-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen. Unzählige Pflanzenarten gesellen sich zu ihrem riesigen Staudengarten auf dem Sonnenhof. Eine Menge Arbeit und Liebe investiert die Kleiningersheimerin. Tagtäglich, jahrein, jahraus. „Ich ziehe alles selbst und kaufe nichts. Aber das macht mir so viel Freude.“ Und die Mühen lohnen sich natürlich immer. Unvorstellbar wäre das Fehlen der 76-Jährigen auf der Preisträgerliste. Noch eine ganze Weile blickten die Besucher am Samstag auf das kleine Pflanzenmeer. Und das nicht nur der blumigen Aussicht wegen: Auch das vergnügliche Kaffeekränzchen des „s’ensembles“ zog ausnahmslos die Aufmerksamkeit auf sich. Ordentlich strapazierten vier Damen des gastgebenden Vereins die Lachmuskeln ihres Publikums. Um so ausgelassener teilten sich die Preisträger schließlich die Blumen auf.